26. Juni 2017

Offener Brief: Sofortmaßnahmen für Erhalt der europäischen Solarindustrie notwendig

Die Photovoltaik-Vereinigungen ETIP, EUREC und Solarunited haben sieben Forderungen in einem offenen Brief an die europäischen Politiker öffentlich gemacht. Sie sind darauf ausgerichtet, die komplette Photovoltaik-Wertschöpfungskette in Europa zu erhalten und gleichzeitig damit Forschung und Entwicklung sowie dem Markt eine Zukunft zu geben. Anlass für den Brief ist die Insolvenz von Solarworld, die Ängste schürt, Europa könnte den Anschluss an den Photovoltaik-Weltmarkt komplett verlieren.

Photovoltaik schafft Arbeitsplätze, Energieunabhängigkeit und Wirtschaftswachstum in Deutschland und Europa.

Die europäischen Forschungsorganisationen ETIP und EUREC sowie die Herstellervereinigung Solarunited haben einen Offenen Brief – Open Letter from European PV Community  – dringende Maßnahmen für die Zukunftsfähigkeit der europäischen Photovoltaik-Hersteller gefordert. Sie wenden sich damit an die europäischen Politiker, um die weitere Photovoltaik-Entwicklung in Europa sicherzustellen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Statement. Hintergrund seien die jüngsten Entwicklungen, die zur Sorge Anlass geben, dass wichtige Teile der Photovoltaik-Produktion in Europa verloren gehen könnten und damit auch andere Bereiche wie Forschung und Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen würden.

Erhalt der kompletten Photovoltaik-Wertschöpfungskette in Europa gefordert

Eicke Weber, ehemaliger Leiter des Fraunhofer-ISE und derzeitiger Präsident des europäischen Forschungsverbunds EUREC, erklärt, dass die Photovoltaik-Gemeinde in Europa sehr besorgt sei, da die Gefahr bestehe, den Anschluss an den global florierenden Photovoltaik-Markt zu verlieren. »Anlass des Briefes ist natürlich die Insolvenz der Solarworld, des letzten großen PV-Produzenten aus Europa«, so Weber weiter, der den Offenen Brief angeregt und gezeichnet hat. »Hier sehen wir die unmittelbare Gefahr, dass Solarworld das Schicksal von Q-Cells teilt: Übernahme aus Asien, was die mittelfristige Gefahr der Schließung der Produktion in Deutschland mit sich bringt – eine entsetzliche Vorstellung!« Weber betonte die Bedeutung des Erhalts der kompletten Photovoltaik-Wertschöpfungskette in Europa. Denn auch die Forschung in diesem Gebiet könne nur florieren, wenn sie mit einer erfolgreichen Photovoltaik-Industrie zusammenarbeiten könne.

Energieunabhängigkeit, Industriearbeitsplätze und Wirtschaftswachstum

Die Photovoltaik sei ein strategisch wichtiger Sektor für die Wirtschaft in Europa – mit Blick auf die Energieunabhängigkeit, Industriearbeitsplätze und Wirtschaftswachstum, heißt es in der Einleitung des Offenen Briefes. Zudem sei Europa seit zwei Jahreszehnten technologisch führend, verfüge über moderne und nachhaltige Produktionsstätten und stehe für Qualität und Effizienz. Trotz der entstandenen weltweiten Überkapazitäten außerhalb Europas sei es bislang gelungen, die komplette Wertschöpfungskette für die Photovoltaik-Herstellung und Anlagenbau auf dem alten Kontinent zu erhalten. Dies sei neben der Unterstützung für die Forschung und Entwicklung auch künftig die Basis, um einen signifikanten technologischen Vorteil gegenüber der Konkurrenz außerhalb Europas aufrechtzuerhalten, heißt es in dem Offenen Brief.

Den kompletten Artikel finden Sie hier: pv-magazine.de | Sandra Enkhardt 2017

https://www.7x7.de/blog/2017/06/26/offener-brief-sofortmassnahmen-fuer-erhalt-der-europaeischen-solarindustrie-notwendig/