1. September 2017

Weltklimarat hat Wachstum der Solarenergie bisher erheblich unterschätzt

Laut einer neuen Studie unter Leitung des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) soll 2050 der Anteil der Photovoltaik an der globalen Stromversorgung dem Dreifachen der bisherigen Annahme des Weltklimarats IPCC entsprechen. Dieser habe bisher »das Wachstum der Solarenergie erheblich unterschätzt«.

Laut der im Fachmagazin Nature Energy* veröffentlichten Studie »dürfte der Anteil der Solarenergie statt 5 bis 17 Prozent eher bei 30 bis 50 Prozent liegen – und zwar selbst dann, wenn der globale Strombedarf weiter zunimmt.« Die Ergebnisse der Studie dürften nicht nur den nächsten Sachstandsbericht des Weltklimarats beeinflussen, sie stellen auch eine Herausforderung für die politischen Entscheider dar. Diese müssten einerseits für stabilere Netze und größere Speicherkapazitäten sorgen, andererseits aber auch unabhängiger von anderen risikoreichen Technologien wie der Atomenergie werden.

Jan Christoph Goldschmidt, Leiter des Teams »Neuartige Solarzellenkonzepte« am Fraunhofer ISE, hat an der Studie mitgearbeitet: »Mit realistischen Annahmen wird die Photovoltaik weltweit die wichtigste Stromquelle werden – zumindest wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen und auf die günstigen Technologien setzen.« Dies gelte auch – so das MCC in seiner Meldung vom 25. August 2017 – mit Blick etwa auf die Vereinigten Staaten: »Die USA sind aufgrund ihrer geographischen Voraussetzungen besonders für den Einsatz von Photovoltaikanlagen geeignet.” Durch die weitverbreitete Nutzung von Klimaanlagen hätten die USA eine starke Stromnachfrage an Sommernachmittagen, was hervorragend zum Angebot von Solarenergie passe.

Laut MCC-Meldung unterbiete die Photovoltaik in Indien, Chile und vielen anderen Teilen der Welt schon jetzt die Kosten für die Energiegewinnung aus Kohle. Für viele Entwicklungsländer sei die Bereitstellung von Solarenergie jedoch weiterhin nicht selbstverständlich: »Neue Finanzierungsmodelle und Bürgschaften könnten die Solarenergie gerade auch in afrikanischen Ländern voranbringen.« **

Quelle: MCC Meldung  / *Artikel in nature energy

 

** Andreas Mankel, Gründer und Geschäftsführer der 7×7 Unternehmensgruppe, plant zurzeit selbst Aktivitäten in einem afrikanischen Land und sieht sich durch die Studie bestätigt: »In Afrika finden wir optimale Voraussetzungen für den PV-Einsatz, und die Menschen vor Ort können zugleich eine unabhängige Energieversorgung aufbauen.« Dies sei beispielsweise möglich durch eine Verbindung von Aquaponik-Technik und Photovoltaik (PV) mit dreifachem Nutzen für Gemüseanbau, Fischzucht und Stromerzeugung.

https://www.7x7.de/blog/2017/09/01/weltklimarat-hat-wachstum-der-solarenergie-bisher-erheblich-unterschaetzt/