20. Januar 2021

Von Bonn nach Sambia: Startkapital für eigenständige Infrastruktur

Was haben Fußballtrikots und Erdnussbutter gemeinsam? Beide werden bald in der Stadt Kabwe in Sambia zu kaufen sein. Möglich machen dies ein Container und sein 12,8 Tonnen schwerer Inhalt. Der Container hat eine über 12.000 Kilometer lange Fahrstrecke zu Wasser und zu Lande hinter sich: von Bonn nach Kabwe. Dort engagiert sich seit drei Jahren die deutsche Firma 7x7impact GmbH & Co. OHG – unter anderem mit Kinderhilfezentren, dem Bau von Schulgebäuden und Trinkwasserbrunnen. Ihr neuestes Projekt: eigene regionale Produktionsstätten in Sambia zur Herstellung von Erdnussbutter unter dem Markennamen »Nutrito«.

Nach 12.000 Kilometern Fahrt kommt die Ladung in Kabwe in Sambia an: Mitarbeiter vor Ort entladen den Container. (Foto: 7x7impact)

Die Erdnuss, bei uns weitverbreiteter Snack zum Tatort am Wochenende, ist mit ihren wertvollen Nährstoffen in Sambia eine Waffe im Kampf gegen Mangelernährung. Das Problem: Es gibt vor Ort keine weiterverarbeitende Industrie. Erdnüsse werden in Sambia aktuell schlicht geschält und am Straßenrand verkauft, während andere Produkte auf Erdnussbasis, etwa Erdnussbutter, aus anderen Ländern wie z. B. den USA importiert werden. Um das zu ändern, bedarf es eigener Produktionsstätten, die von Sambiern betrieben werden. Deshalb befinden sich in dem jetzt Mitte Januar angekommenen Container auch Werkzeuge und technisches Gerät für die Erweiterung der Erdnussbutter-Produktionsstraße. Sie werden die Produkt- und Lieferqualität verbessern.

Erdnussbutter aus eigener Produktion – regionale Netzwerke für Farmer und Händler

Um das Nutrito-Projekt und ein weiteres zur Produktion von Pflanzenkohle aus Maisspindeln finanzieren zu können, hat die 7x7impact gemeinsam mit der 7×7 Zambia Limited als Partnerorganisation vor Ort das Finanzierungskonzept »African Products I.« initiiert. Es soll Geschäftsmodelle entwickeln und fördern, mit denen in Sambia von Sambiern für Sambier gewirtschaftet wird. African Products I. soll den Anlegern die Möglichkeit bieten, in den Ausbau vorhandener Strukturen vor Ort zu investieren. Damit unterstützen sie u.a. den Aufbau regionaler Netzwerke für Farmer und Händler in der Zentralregion um Kabwe. So erhalten diese eine neue Lebens- und Arbeitsperspektive.

Der Produktionsprozess der Erdnussbutter (Bild: 7x7impact)

Sportkleidung und Ausrüstung für eigenen Shop und eigenen Bedarf

Und die Trikots? Der andere Teil der Containerfracht besteht aus Sportkleidung und Ausrüstung für einen Sportausrüster-Shop der 7×7 Zambia Limited: »Die Idee für einen eigenen Sportshop in Kabwe kam uns, als wir mit unserem Geschäftsführer Andreas Mankel in Deutschland in Sportgeschäften Artikel einkauften«, berichtet Projektleiter Lazarous Chongo. Gemeinsam mit dem ausgebildeten Landmaschinentechniker Noel Zulu hat er nun den Container entladen und den Inhalt auf die einzelnen Zwischenlager verteilt. In einem davon landet übrigens Sportkleidung für die Sportarbeit der 7x7lebenswert Stiftung in Kabwe sind. Aber das ist eine andere Geschichte …

Weitere Infos zum Nutrito-Projekt: African Products I.

Zur 7x7lebenswert Stiftung: www.7x7lebenswert.de

https://www.7x7.de/blog/2021/01/20/von-bonn-nach-sambia-startkapital-fuer-eigenstaendige-infrastruktur/